Ratgeber
Ladenbau
Fragen und Antworten zum Thema Ladenbau
Bereits in der Antike wurden Marktplätze genutzt, um Dinge an den Mann oder die Frau zu bringen. Darüber hinaus waren Märkte ein Treffpunkt für das gemeinsame Miteinander und vielfältige Attraktionen. Trotz zunehmender Digitalisierung und Globalisierung können Läden und Shop-in-Shops auch heute noch zu Meetingpoints werden, emotionale Kundenerlebnisse schaffen und Kaufanreize auslösen. Dies setzt allerdings individuelle Lösungen und Konzepte des Ladenbaus voraus, die passgenau auf die jeweilige Käufergruppe zugeschnitten werden. Mehr zum Thema Ladenbau erfahren Sie im nachfolgenden Artikel.
Unter Ladenbau versteht man üblicherweise die Ausstattung von Geschäftsräumen mit geeigneten Ladenmöbeln. Allerdings gehen moderne Ladenbau-Konzepte weit über die reine Ladeneinrichtung hinaus und fokussieren sich zunehmend auf die Customer Centricity (Kundenorientierung). Der gesamte Point of Sale soll positive Einkaufserlebnisse schaffen, neue Kunden gewinnen und Käufer dauerhaft an das Unternehmen binden.
Professioneller Ladenbau bietet dem Einzelhandel Full-Service-Leistungen in Sachen Warenpräsentation, Ladeneinrichtung und Ladenumbau. Dazu gehören auch eine passende Beleuchtung, die Hintergrund- und Wandgestaltung sowie digitale Maßnahmen zur Verkaufsförderung im Geschäft. Unabhängig von der jeweiligen Branche dürfen Sie von einem guten Ladenbauer eine umfangreiche Beratung bzgl. einer individuellen Ladeneinrichtung, die Planung, Umsetzung und die Montage der Möbel erwarten. Die allermeisten Dienstleister erstellen während der Planungsphase eine 3D-Visualisierung der künftigen Store-Einrichtung, so dass vor der Fertigung der Einrichtung ggf. noch Änderungen und Anpassungen vorgenommen werden können.
Ladenmöbel sollten neben ihrer Funktionalität und einem in sich schlüssigen Design in erster Linie flexibel sein, um sich individuell an die aktuellen Bedürfnisse eines Ladens anpassen zu lassen. Dies gilt für Abverkäufe des jeweiligen Sortiments ebenso wie für saisonale Aktionen oder bestimmte Rabattaktionen. Dazu sind in der Regel nur innovative Modul-Systeme in der Lage, die variabel zusammengestellt und erweitert werden können. Auf den ersten Blick entstehen dadurch zwar höhere Kosten als durch einen Einkauf einzelner Ladenmöbel in einem Online-Shop, längerfristig zahlt sich die Investition aber mehr als aus. Schließlich spielen das Ambiente und das Wohlfühlen der Kunden eine wesentliche Rolle für den Verkaufserfolg und die Wirtschaftlichkeit eines Geschäfts.
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Die Kosten für eine Ladeneinrichtung lassen sich nicht verallgemeinern, sondern unterscheiden sich je nach Einzelfall. Ausschlaggebend für die Preise sind die Wünsche und Vorstellungen sowie das Budget des Kunden. So spielt es eine große Rolle, ob der Ladenbauer neben der klassischen Ladeneinrichtung Dienstleistungen aus dem Innenausbau übernimmt, wie z. B. die Verantwortung für den Bodenbelag oder die Wandverkleidung. Dies erfolgt meist nicht in Eigenregie, sondern in Zusammenarbeit mit bestimmten Handwerksbetrieben und die Ladenbau-Firma übernimmt die Koordination der einzelnen Gewerke (Objektbau).
Tendenziell sinkt die Größe der Verkaufsfläche zugunsten eines fokussierten Sortiments, so dass einerseits weniger Ladenmöbel benötigt werden. Andererseits steigen die Ansprüche an Shop-Design, Branding und Beleuchtung, so dass die Einsparungen durch die kleinere Fläche bei den Gesamtkosten des Projekts meist nur wenig zu Buche schlagen.
Dennoch lassen sich die Kosten durch die Auswahl der Materialien und Ausführungen in einem gewissen Rahmen steuern, so dass auch bei einem kleineren Budget Möglichkeiten bestehen, einen Laden zielgruppengerecht um- oder neu zu gestalten.
Die Corporate Identity (CI), d. h. das Selbstbild eines Unternehmens, gehört zu den wichtigsten Basics des Ladenbaus. Dazu zählen zum einen das Corporate Design (CD) wie zum Beispiel Farben, Schriftzüge und Logos, und zum anderen die Corporate Communication (CC), welche die gesamte Unternehmenskommunikation abbildet. So sollte bereits in der Anfangsphase eines Ladenbauprojekts geklärt werden, wie das Unternehmen nach außen wirken will, welche Farben vorherrschend sein sollen und ob eine bestimmte Schrift gewünscht ist. Darüber hinaus müssen die Wünsche der Zielgruppe berücksichtigt und gemeinsam mit den Vorstellungen des Unternehmens auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden. Insgesamt gilt es, eine stimmige Geschichte zu erzählen, die in Form, Farbe und Haptik überzeugt. Beispiele für ein erfolgreiches Branding, das auch bei der Shop-Gestaltung stringent umgesetzt wird, sind Marken wie Coca Cola oder Nivea, die allein durch ihre Farbwahl und Formensprache Wiedererkennung schaffen und Käufer emotional binden.
Die meisten Kaufentscheidungen werden nicht rational, sondern aus dem Bauch heraus getroffen. Schließlich werden Produkte in erster Linie gekauft, weil sich die Käufer einen bestimmten emotionalen Nutzen davon erwarten. So sorgt das schicke Kleid dafür, dass seine Trägerin „groß rauskommt“ und das neueste Fachbuch über Aktien, vermittelt „Ihm“ ein belesenes Image. Diese Erkenntnisse lassen sich ebenfalls in der Retail-Praxis nutzen, um positive Emotionen zu verstärken und Käufe auszulösen. Dazu gehören hauptsächlich das Erschaffen einer für die Bedarfsgruppe geeigneten Shopping-Welt, die Raumerschließung (Shoppers Walk and Feel), unbewusste Botschaften fürs Gehirn (Cues & Codes) und eine Multisensorik wie Duftmarketing oder Sound-Duschen. Spezialisten des Ladenbaus setzen ihr Know-how und ihre langjährige Erfahrung gezielt dafür ein, um den Verkaufsraum, Leitsysteme, Warenpräsentation und Werbemittelplatzierung optimal passend zur Persona der Zielgruppe zu gestalten. Dabei wird der Point of Sale immer ganzheitlich betrachtet, da isolierte Ansätze meist keine verkaufsfördernde Wirkung erzielen.
Nie war es für den stationären Einzelhandel schwieriger zu überleben als in der heutigen Zeit. Dies setzt auch ein Umdenken im Bereich Ladenbau voraus. „Variety Seeking“, d. h. die Suche nach Abwechslung und neuen Shopping-Lösungen, erfordert es, im Ladenbau über den Tellerrand hinauszuschauen und für die Kunden etwas ganz Neues zu schaffen. Der Ladenbau wird immer mehr zum wichtigen Part der Marketing-Strategie, so dass Querdenken, Kreativität und Innovation, beispielsweise bei personal- und kassenlosen Verkaufsflächen oder integrierten Cafés, gefragt sind. Darüber hinaus müssen Online und Offline – passend zu Produkt und Käuferkreis – optimal miteinander verknüpft werden. Insgesamt rückt der reine Abverkauf von Waren immer mehr in den Hintergrund zugunsten attraktiv inszenierter Flächen.